Reisanbau in Japan – wann wird der Reis angebaut

Hier ist der Zeitstrahl für den Reisanbau in der Kanto-Region Japans 🌾.

Die Grafik zeigt die typischen Phasen über das Jahr hinweg:

– März: Vorbereitung der Felder
– April: Aussaat
– Mai: Pflanzung
– Juni bis August: Wachstum
– September bis Oktober: Ernte
– November: Nachbereitung

Die Monate sind auf der X-Achse dargestellt, und jede Phase ist farblich markiert, sodass du den Ablauf auf einen Blick erfassen kannst.

Reis ist weit mehr als nur ein Grundnahrungsmittel in Japan – er ist ein kulturelles Symbol, ein historisches Fundament und ein täglicher Begleiter in der japanischen Küche. Der Reiskonsum der Japaner ist tief in der Gesellschaft verwurzelt und spiegelt sich in Ritualen, Sprache und Essgewohnheiten wider. Obwohl sich die Ernährungsgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten durch westliche Einflüsse verändert haben, bleibt Reis ein zentraler Bestandteil des japanischen Speiseplans.

Traditionell wird Reis in Japan als Hauptbestandteil jeder Mahlzeit betrachtet. Das klassische japanische Frühstück besteht oft aus weißem Reis, Miso-Suppe, gegrilltem Fisch und eingelegtem Gemüse.

Auch beim Mittag- und Abendessen ist Reis meist präsent – sei es als einfache Beilage, als Bestandteil von Sushi, in Form von Onigiri oder als Grundlage für Donburi-Gerichte. Die Qualität des Reises spielt dabei eine große Rolle: Japaner bevorzugen klebrigen, kurzkörnigen Japonica-Reis, der nach dem Kochen eine weiche, leicht glänzende Textur aufweist.

Der Konsum von Reis ist nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell bedeutend. In der Sprache finden sich zahlreiche Ausdrücke, die Reis als Synonym für Nahrung oder Leben verwenden. Auch in religiösen Zeremonien, insbesondere im Shintoismus, wird Reis als Opfergabe verwendet. Historisch war Reis sogar eine Form der Währung und ein Maßstab für Wohlstand. Diese tiefe Verbindung hat dazu geführt, dass Reis in Japan mit Respekt behandelt wird – das Wegwerfen von Reis gilt als respektlos.

In den letzten Jahrzehnten ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Reis jedoch gesunken. Gründe dafür sind die zunehmende Vielfalt an Lebensmitteln, die Globalisierung der Esskultur und veränderte Lebensstile. Dennoch bleibt Reis ein unverzichtbarer Bestandteil der japanischen Identität. Viele Haushalte besitzen spezielle Reiskocher, die den perfekten Garpunkt garantieren, und Supermärkte bieten eine breite Auswahl an Reissorten, von lokal angebautem Koshihikari bis hin zu Bio-Varianten.

Auch die Industrie hat sich angepasst: Fertiggerichte mit Reis, tiefgefrorene Onigiri und Instant-Reisprodukte sind heute weit verbreitet und ermöglichen es, den traditionellen Geschmack mit modernem Komfort zu verbinden. In Schulen, Kantinen und Pflegeeinrichtungen ist Reis weiterhin die Basis der Mahlzeiten, was seine Rolle als stabiler Ernährungsträger unterstreicht.

Der Reiskonsum der Japaner ist somit nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern Ausdruck einer jahrhundertealten Beziehung zwischen Mensch, Natur und Kultur.

Trotz aller Veränderungen bleibt Reis ein stiller, aber kraftvoller Bestandteil des japanischen Alltags – jeden Tag, in jeder Generation.

Dennoch ist zu sehen, dass der Reiskonsum über die Jahre in Japan abnimmt:

Reiskonsum in Japan (1975–2025)
Die Grafik illustriert den kontinuierlichen Rückgang des Reiskonsums:

  • 1975 lag der Verbrauch bei etwa 85 kg pro Kopf
  • 2025 wird er voraussichtlich nur noch 37,5 kg pro Kopf betragen
    Dieser Rückgang spiegelt tiefgreifende Veränderungen in Japans Essgewohnheiten wider – von westlich geprägter Ernährung über eine alternde Bevölkerung bis hin zu steigenden Preisen und Importen.
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