Die japanische Beerdigung

Japanische Beerdigungsrituale sind tief in der reichen kulturellen Tradition des Landes verwurzelt und spiegeln sowohl buddhistische als auch Shinto-Einflüsse wider. Ein japanisches Begräbnis ist oft eine sorgfältig durchgeführte Zeremonie, die Respekt für die Verstorbenen, Trost für die Hinterbliebenen und spirituelle Aspekte kombiniert.

Die Vorbereitungen beginnen in der Regel sofort nach dem Tod. Der Leichnam wird gewaschen und im Sterbezimmer aufgebahrt, wo Blumen, Räucherstäbchen und Kerzen aufgestellt werden. Die Familie entscheidet sich oft für ein Kimono-Outfit für den Verstorbenen, und persönliche Gegenstände oder Erinnerungsstücke werden platziert.

Die Bestattungsformalitäten hängen von der Religion und den persönlichen Präferenzen der Familie ab. Buddhismus und Shintoismus sind die beiden Hauptreligionen, die oft miteinander verschmelzen. Ein buddhistisches Begräbnis beinhaltet oft das Rezitieren von Sutren, Gebeten und rituellen Handlungen durch einen Mönch. Shintoistische Elemente können Reinigungsrituale und den Einsatz von Schreinen umfassen.

Der Leichnam wird dann in einem speziellen Sarg platziert. In einigen Fällen wird der Sarg während der Trauerfeierlichkeiten offen gelassen, um den Angehörigen Gelegenheit zu geben, Abschied zu nehmen. Blumen und symbolische Gaben werden oft am Sarg niedergelegt, um Respekt und Wertschätzung auszudrücken.

Die Trauerfeier selbst kann eine Kombination aus buddhistischen Ritualen und persönlichen Reden der Familie sein. Der Ton variiert, wobei einige Zeremonien eher feierlich sind, während andere von einer ruhigen Ernsthaftigkeit geprägt sind. Die Reden erinnern oft an das Leben und die Leistungen des Verstorbenen, und es wird versucht, Trost und Unterstützung für die trauernden Familienmitglieder zu bieten.

Nach der Trauerfeier wird der Sarg zum Friedhof transportiert, begleitet von der Familie und Trauergästen. Am Grab angekommen, kann eine weitere kurze Zeremonie stattfinden, bevor der Sarg in das Grab hinabgelassen wird. Die Familie kann dann Erde auf den Sarg werfen, um ihre persönliche Teilnahme am Beerdigungsprozess zu zeigen.

Nach der Beerdigung kehren die Trauernden oft zu einem Gedenkmahl zurück, bei dem Essen serviert wird. Dieser Teil des Rituals ermöglicht es den Teilnehmern, sich zu entspannen, zu reflektieren und sich gegenseitig Trost zu spenden. In einigen Fällen wird auch Tee serviert, um die spirituelle Bedeutung zu betonen.

Nach der Beerdigung setzen viele Familien Rituale fort, um die Erinnerung an den Verstorbenen aufrechtzuerhalten. Dazu gehören Besuche am Grab, Opfergaben, Gebete und Gedenktage. Diese Rituale dienen dazu, die Verbindung mit dem Verstorbenen aufrechtzuerhalten und den Hinterbliebenen in ihrem Trauerprozess zu helfen.

Insgesamt reflektieren die japanischen Beerdigungsrituale tiefe kulturelle Werte wie Respekt, Gemeinschaft und spirituelle Verbundenheit. Sie bieten einen Rahmen für den Abschied, die Trauerbewältigung und die Erinnerung an diejenigen, die nicht mehr physisch anwesend sind.

Nach einer Trauerzeit von 49 Tagen folgt das Kotsuage.

In Japan gibt es ein traditionelles Bestattungsritual namens „Kotsuage“ oder „Kotsu-Age“, bei dem die Familie während der Einäscherungszeremonie mit Stäbchen die verbrannten Knochen des Verstorbenen aus der Asche pflückt.

Dies ist Teil der japanischen Bestattungsbräuche, bei denen Familienmitglieder an diesem symbolischen Akt teilnehmen, um dem Verstorbenen Respekt zu erweisen und ihre Pflicht zu erfüllen.

Anschließend werden die Knochen in eine Urne überführt und dort beerdigt oder in ein Familiengrab gelegt.

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